Wenn der Körper Signale sendet


Viele körperliche Beschwerden entstehen nicht einfach "aus dem Nichts". Hinter Rückenschmerzen, Magenproblemen oder Migräne können innere Konflikte, Stress oder ungelöste Gefühle stecken. Der Körper spricht mit uns – wir müssen nur lernen, ihn zu verstehen. Dieser Beitrag zeigt verständlich, was psychosomatische Beschwerden sind, was Rüdiger Dahlke dazu sagt und wie wir bewusster mit den Signalen unseres Körpers umgehen können.

Der Körper lügt nicht

Ob Verspannungen, Schlafprobleme oder Verdauungsbeschwerden – viele Menschen leiden unter Symptomen, für die es auf den ersten Blick keine klare medizinische Ursache gibt. Genau hier setzt die Psychosomatik an.

Der Begriff steht für die Verbindung zwischen Psyche (Seele, Denken, Gefühle) und Soma (Körper). Wenn etwas in unserem Inneren nicht im Gleichgewicht ist, kann das früher oder später körperlich spürbar werden.

Der Arzt und Autor Rüdiger Dahlke schreibt dazu:

"Krankheiten sind symbolische Botschaften – sie machen sichtbar, was im Verborgenen liegt."

Das bedeutet: Beschwerden können Hinweise darauf sein, dass etwas in unserem Leben nicht (mehr) stimmig ist.

Was Beschwerden bedeuten können

Dahlke hat viele körperliche Symptome mit möglichen inneren Themen in Verbindung gebracht. Hier einige häufige Beispiele:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
    Häufig ein Zeichen für Überforderung, zu viel Denken oder ein innerer Konflikt, bei dem eine Entscheidung aussteht.
  • Magenprobleme, Übelkeit oder Sodbrennen
    Oft verbunden mit "etwas nicht schlucken" oder "nicht verdauen" können – im übertragenen Sinn: Ärger, Worte, Situationen.
  • Rückenschmerzen (besonders im unteren Bereich)
    Der Rücken "trägt" viel – hier zeigt sich häufig das Gefühl, zu viel Verantwortung oder Last zu haben.
  • Hautprobleme (z. B. Ausschlag, Neurodermitis)
    Die Haut ist unsere äussere Grenze. Sie kann reagieren, wenn wir uns zu sehr abgrenzen oder uns verletzt fühlen.

Natürlich ersetzt so eine symbolische Deutung keine medizinische Diagnose – aber sie bietet einen zusätzlichen Blickwinkel, der helfen kann, Zusammenhänge zu erkennen.

Warum wir Symptome oft nicht ernst nehmen

Viele Menschen ignorieren Beschwerden lange – schlucken Schmerzmittel, funktionieren weiter, hoffen, dass es "schon wieder weggeht". Dabei zeigt sich der Körper oft dann, wenn wir innerlich nicht mehr weiterwissen.

Der Zusammenhang ist logisch: Wenn Stress, Sorgen oder alte Konflikte dauerhaft im Hintergrund wirken, setzt das den Körper unter Spannung. Diese Spannung sucht sich irgendwann ein Ventil – zum Beispiel in Form von Symptomen.

Nicht jede Krankheit ist rein "psychisch". Aber viele Beschwerden haben mehr mit unserem Alltag, unseren Beziehungen und unseren Gedanken zu tun, als wir glauben.

Was man selbst tun kann

Der wichtigste Schritt ist, Beschwerden nicht nur als störend oder lästig zu betrachten, sondern sie als mögliche Hinweise zu sehen. Die Frage lautet dann nicht nur "Was hilft gegen den Schmerz?", sondern auch:

  • Was will mir mein Körper sagen?
  • Was stimmt in meinem Leben gerade nicht ganz?
  • Wo mache ich etwas mit, das mir eigentlich nicht gut tut?

Dahlke nennt das "die symbolische Sprache des Körpers" – eine Sprache, die wir wieder lernen können zu verstehen.

Beschwerden sind oft mehrdimensional

Krankheiten und Symptome haben viele Ursachen. Die Psyche kann ein Aspekt davon sein – muss es aber nicht. Es geht nicht darum, etwas wegzuerklären, sondern den eigenen Blick zu weiten. Und zu erkennen: Der Körper ist kein Gegner. Er ist ein Botschafter.

"Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare." – Christian Morgenstern

Ein praktischer Tipp zum Schluss: Symptome aufschreiben

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg, um den eigenen Beschwerden auf den Grund zu gehen, ist das Führen eines Symptom-Tagebuchs.

Notiere dir über ein paar Wochen:

  • Wann tritt z. B. der Kopfschmerz, die Verspannung oder das Unwohlsein auf?
  • Was war an diesem Tag besonders? Gab es Streit, Stress, zu wenig Pausen?
  • Welche Gedanken, Gefühle oder äusseren Ereignisse sind dir aufgefallen?

Mit der Zeit entsteht ein Muster – manchmal ganz offensichtlich, manchmal überraschend. Es kann sehr aufschlussreich sein zu sehen, wie bestimmte Situationen immer wieder mit bestimmten Symptomen zusammenhängen.

So ein Tagebuch schafft Bewusstsein – und oft ist genau das der erste Schritt zur Veränderung.


Liebe Grüsse Patrik