Wenn das Aussen glänzt – und du dich innen leer fühlst
Der stille Vergleich – und wie er dich von dir selbst trennt
Manchmal lohnt es sich, kurz innezuhalten und ehrlich zu sich selbst zu sein. Wie fühlst du dich nach dem Scrollen durch Instagram, TikTok oder Facebook? Hast du das Gefühl, bei dir selbst angekommen zu sein – oder fühlst du dich eher weiter entfernt von deinem Innersten? Und wie oft geschieht es, dass du dich beim Betrachten der Bilder anderer ertappst – wie du ihren Körper, ihre glücklichen Beziehungen, ihren Urlaub oder ihren durchtrainierten Alltag mit deinem vergleichst? Vielleicht hast du auch heute wieder kurz gedacht: "Alle scheinen es irgendwie besser zu haben. Nur bei mir läuft es nicht rund." Wenn dir solche Gedanken vertraut vorkommen, bist du nicht allein.
Die perfekt inszenierte Welt – und deine echte Realität
Wir leben in einer Zeit, in der uns Social Media suggeriert, dass Glück sichtbar, Schönheit messbar und Erfolg fotografierbar ist. Alles wirkt perfekt: die Familie harmonisch, der Körper makellos, der Partner aufmerksam, der Urlaub exklusiv. Und ganz gleich, wie bewusst wir uns darüber sind, dass vieles davon inszeniert ist – unser Unterbewusstsein vergleicht dennoch. Es vergleicht unaufhörlich. Und plötzlich scheint das eigene Leben zu laut, zu chaotisch, zu unaufgeräumt. Während andere in Bali Yoga machen, schiebst du Wäsche in die Maschine. Während andere ihre Liebesbotschaften posten, diskutierst du mit deinem Partner über den Einkauf. Und während andere ihre Traumkörper präsentieren, fragst du dich, ob dein Bauch nicht noch ein bisschen weicher geworden ist.
Vergleiche rauben dir dich selbst
"Vergleiche rauben dir nicht nur die Freude – sie rauben dir dich selbst." Dieser Satz trifft einen wunden Punkt. Denn das, was uns beim Scrollen fehlt, ist nicht mehr Luxus, Schönheit oder Erfolg – sondern unsere eigene innere Verbindung. Wir verlieren uns im Aussen, in Hochglanzfassaden, und filtern unsere eigenen Emotionen gleich mit weg. Dabei hat niemand ein perfektes Leben. Niemand ist dauerhaft glücklich. Niemand ist frei von Zweifeln, Konflikten oder Ängsten. Nur zeigen es viele nicht. Der ständige Blick nach aussen erzeugt ein leises Gefühl von Mangel. Es flüstert: Du bist nicht genug. Nicht fit genug, nicht erfolgreich genug, nicht schön genug. Doch dieser Gedanke ist eine Illusion.
Du bist nicht, was du siehst – du bist viel mehr
Du bist nicht dein Körper. Du bist nicht dein Kontostand. Du bist nicht dein Auto, dein Urlaub oder deine Likes. Du bist das Leben selbst. Ein atmendes, fühlendes Wesen mit einer einzigartigen Geschichte. Und deine Wahrheit darf unperfekt sein. Du darfst ein altes Auto fahren. Du darfst Kinder haben, die dich an deine Grenzen bringen. Du darfst Haarausfall haben, Augenringe, Cellulite. Du darfst alleine sein. Du darfst dich manchmal nicht mögen. Und du darfst trotzdem voller Würde, Schönheit und Tiefe sein. Denn genau darin liegt deine Echtheit – und damit deine Kraft.
Zurück zu dir: Ein kleines, kraftvolles Ritual
Es ist Zeit, dass wir beginnen, uns wieder nach innen zu wenden. Nicht als Flucht, sondern als Heimkehr. Eine einfache, aber wirkungsvolle Praxis kann dir helfen: Setz dich jeden Abend für ein paar Minuten in die Stille. Ohne Musik, ohne Ablenkung. Nur du. Frag dich: Was habe ich heute erlebt, das wirklich echt war? Nicht, was gut ausgesehen hat – sondern was sich lebendig angefühlt hat. Vielleicht war es ein ehrliches Gespräch, vielleicht ein Moment der Ruhe, vielleicht ein Impuls der Dankbarkeit. Und dann schreibe auf: "Heute war ich ganz ich, als …" Diese Rückverbindung bringt dich zurück in deine Wahrheit. Zurück in deinen Körper. In deine Präsenz.
Du bist nicht allein – du bist Mensch
Soziale Medien können inspirieren, informieren, verbinden. Doch sie dürfen nicht der Massstab für unser Selbstwertgefühl sein. Lass dich nicht blenden vom äusseren Glanz. Denn was wirklich strahlt, ist nicht dein Feed – sondern dein inneres Licht. Du bist nicht allein. Du bist Mensch. Und das ist vollkommen genug.
Liebe Grüsse Patrik